Mirage Verabschiedung Dübendorf 2003
17.12.2003
Exakt 100 Jahre nach dem ersten Motorflug der Gebrüder Wright wurden in Dübendorf die 16 letzten Mirage IIIRS der Schweizer Luftwaffe ausgemustert. Somit endete eine 38jährige Ära in der Schweiz. Allerdings wirft die Ausmusterung in Bezug auf das Ressort Luftaufklärung auch viele Fragen auf.
Bereits 1999 wurden in Buochs die Mirage IIIS (Jäger-Version) verabschiedet. Die Mirage-Aufklärer wurden allerdings noch vier weitere Jahre betrieben, da kein Ersatz für die Luftaufklärung verfügbar war. Dies ist auch heute immer noch nicht der Fall. Ursprünglich war gar geplant, die Aufklärer Mirage bis ins Jahre 2007 zu betreiben. Doch nun haben finanzielle Gründe dazu bewogen, die doch eher teure Mirage etwas früher als geplant in den Ruhestand zu verabschieden. Mit der Ausmusterung der Mirage Aufklärer droht der Schweizer Luftwaffe allerdings ein Knowhow-Verlust. Mit der Mirage war es möglich, innerhalb kurzer Zeit qualitativ hochstehende Aufklärungsresultate zu erhalten. Wie diese Lücke nun gefüllt wird, ist derzeit offen. Aktuell prüft die Armeeführung die Beschaffung eines SAR-Aufklärungs-Pods, welcher an der F/A-18 Hornet montiert werden könnte. Ansonsten bleibt momentan nur die im Einsatzradius stark beschränkte Drohne ADS 95 übrig.
Die letzten Mirages, die an diesem denkwürdigen 17. Dezember 2003 in der Luft waren, waren die R-2118 "Mata Hari" sowie die beiden "Black & White" R-2110 und R-2116. Die drei Mirages zeigten ein paar schöne Formationsflüge und wurden auch noch durch vier Tiger der Patrouille Suisse ehrwürdig begleitet. Die "Mata Hari" war 1969 die letzte Maschine, die zur Luftwaffe gelangte. Nach der letzten Landung wurde sie sogleich dem Flieger- und Flabmuseum Dübendorf übergeben. Die beiden "Black & White" flogen nach Buochs. Sie sollen vermutlich versteigert werden. Für die Verabschiedung kamen nochmals ein paar Hundert Fans der Mirage in Dübendorf zusammen. U.a. auch Serge Dassault, Generaldirektor der Dassault-Werke.